Ex-Stasi-Mitarbeiter könnte wegen Mordes verurteilt werden
Nach fünfzig Jahren könnte ein Mauerschütze wegen Mordes verurteilt werden. Der Verdächtige soll 1974 einem Polen an einem Berliner Grenzübergang heimtückisch in den Rücken geschossen haben.
Czeslaw Kukuczka wurde am 29. März 1974 erschossen, als er von Ost- nach Westberlin reisen wollte. Er starb am selben Tag im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Nun wird der 80-jährige Manfred N., ein ehemaliger Oberleutnant der Staatssicherheit, als Schütze angeklagt. Er soll auf Befehl des Ministeriums für Staatssicherheit gehandelt haben. Insgesamt starben zwischen 1961 und 1989 mindestens 140 Menschen an der Berliner Mauer und unter den Kugeln der Grenzsoldaten.